Mit Neurodermitis gut durch den Winter

Atopiker sehen der kalten Jahreszeit mit Sorgen entgegen: Im Winter verstärken sich die Symptome der Neurodermitis und Schübe können Betroffenen die schönste Zeit des Jahres vermiesen. Wieso die atopische Dermatitis im Winter besonders getriggert wird und wie Betroffene vorbeugen können: Jetzt im Artikel.

Mit Neurodermitis gut durch den Winter

Atopiker sehen der kalten Jahreszeit mit Sorgen entgegen: Im Winter verstärken sich die Symptome der Neurodermitis und Schübe können Betroffenen die schönste Zeit des Jahres vermiesen. Wieso die atopische Dermatitis im Winter besonders getriggert wird und wie Betroffene vorbeugen können: Jetzt im Artikel.

Mit der richtigen Hautpflege gut durch die kalte Jahreszeit kommen

Neurodermitis begleitet Betroffene meist ein Leben lang. Mit der Zeit verstehen Atopiker ihre Erkrankung immer besser, meiden Trigger, achten auf einen gesunden Lebensstil und trotzdem können sie im Winter erneuten Schüben kaum entgehen. Doch warum verstärkt sich die Neurodermitis im Winter?

Inhaltsverzeichnis

Wenn die Haut verstärkt Aufmerksamkeit benötigt

Die Antwort liegt in seiner Ursache: Betroffene der Neurodermitis leiden an einem genetisch bedingten Mangel an Eiweißen, wodurch die sonst schützende Hornschicht fehlerhaft aufgebaut wird. Durch diesen fehlerhaften Aufbau ist die Barrierefunktion der Haut geschwächt und kann seiner Aufgabe nicht ausreichend gerecht werden. Ebenfalls wird eine veränderte Zusammensetzung der Hautfette begünstigt: Die Haut verliert Feuchtigkeit, trocknet schneller aus und wird anfälliger für äußere Reize.

Atopische Haut ist somit deutlich empfindlicher und reagiert verstärkt auf vermeintlich harmlose Stoffe mit Entzündungsreaktionen und Juckreiz. Kälte und starke Lufttrockenheit reizen die sensible Hautbarriere und können einen Schub auslösen. In der kalten Jahreszeit kommen daher verschiedene – für Atopiker verhängnisvolle –  Faktoren zusammen: Kalte Außentemperaturen und warme, trockene Heizungsluft.

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Mach es deiner Haut so angenehm wie möglich

So beugst du trockener Heizungsluft vor

Das wohl größte Problem für Neurodermitis-Patienten ist tatsächlich die trockene Heizungsluft. Die trockene Luft entzieht der Haut die Feuchtigkeit und reizt sie verstärkt.

Unser Tipp: Halte im Winter die Luftfeuchtigkeit auf einem konstanten Level. Hier kann entweder ein herkömmlicher Luftbefeuchter verwendet werden oder einfach ein Topf mit Wasser auf den Heizkörper gestellt werden.

Protipp: Auch wenn die kalte Luft der Haut zu schaffen macht, sollte dennoch mindestens dreimal täglich für jeweils 5 Minuten Stoßgelüftet werden. Das Raumklima wird sich angenehm verändern.

 

Das macht die Kälte mit atopischer Haut

Temperaturen von unter 8 Grad bringen die Talgproduktion zum Erliegen. Besonders für Menschen mit Hauterkrankungen ist dieser Umstand ein echtes Problem: Ohne funktionierende Talgproduktion schwindet der natürliche Fettfilm, der jedoch für die Schutzbarriere der Haut verantwortlich ist. Da die atopische Haut bereits ohne Kälte eine veränderte Zusammensetzung der Hautfette aufweist, verstärkt sich der Effekt des Austrocknens ungemein. Die Haut beginnt zu jucken und entzündet sich, wodurch es Bakterien und anderen Erregern erleichtert wird die Hautbarriere zu überwinden und eine Superinfektion auszulösen.

 

Wieso heißes Duschen im Winter vermieden werden sollte

Nach einem schönen Winterspaziergang oder längerer Zeit an der kalten Luft ist die Versuchung nach einer heißen Dusche zum Aufwärmen groß. Doch Vorsicht: Heißes Duschen im Winter ist für atopische Haut eine Red Flag! Mit dem heißen Wasser erhitzt sich der Körper und wird wärmer als die Raumluft. Sobald man die Dusche verlässt, verdunstet die Feuchtigkeit auf der Haut und trocknet sie dadurch schneller aus. Infolgedessen fühlt sich die Haut trocken und gespannt an, was wiederum Juckreiz begünstigen kann. 

Unser Tipp: Heißes Wasser meiden und lieber auf lauwarmes zurückgreifen.

 

Achtung vor falscher Winterkleidung

Auch Textilien können Trigger der Neurodermitis sein. So kuschelig der Wollpullover an einem kalten Wintertag auch sein mag, so führen die Rohfasern der Wolle zu Juckreiz und Entzündungen der Haut. Synthetische Stoffe haben zudem das Potenzial die Haut abzudichten und so einen Wärmestau zu verursachen. Nicht nur Kälte ist ein potentieller Trigger für die Haut, auch Hitze ist kontraproduktiv bei Neurodermitis.

Unser Tipp: Kleidung aus weichen Materialien wie Seide, Fleece oder Viskose, die atmungsaktiv sind.

Protipp: Auch wenn der Zwiebellook mittlerweile out ist, so kann er Atopiker vor einem Hitzeschub bewahren. Trage mehrere dünne Kleidungsschichten und lege sie einzeln ab, wenn ein Wärmestau droht.

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Mit der richtigen Hautpflege Schüben im Winter vorbeugen

Atopische Haut muss kontinuierlich gepflegt werden. Dabei ist es nicht verwunderlich, dass individuell auf die verschiedenen Temperaturen und das Klima eingegangen werden muss. Generell gilt: Atopische Haut benötigt im Winter besonders viel Feuchtigkeit und rückfettende Pflegeprodukte.

Unsere Tipps für eine winterfeste Hautpflege bei Neurodermitis

Winterfeste Basispflege

Kommen bei der Basispflege im Sommer Cremes zum Einsatz, sollte im Winter bevorzugt zu rückfettenden Salben gegriffen werden. Generell empfehlen sich Pflegeprodukte, die speziell für die kalte Jahreszeit ausgelegt sind und so beispielsweise rückfettende Inhaltsstoffe vorweisen können. Dazu zählen Präparate mit pflegenden Fetten wie Hornfette (Ceramide 1 und 3) oder auch das feuchtigkeitsspeichernde Eiweiß Filaggrin. Der Haut wird die fehlende Feuchtigkeit zugeführt, dadurch geschmeidiger und weniger anfällig für Juckreiz oder äußere Reize.

Pflegende Ölbäder

Bei starken Ekzemen und gesteigerten Juckreiz kann ein Ölbad Abhilfe schaffen. Da nach wie vor heißes Wasser vermieden werden sollte, empfiehlt sich ein kurzes Ölbad mit lauwarmen Wasser.

Händewaschen - aber bitte richtig

Coronabedingt waschen wir uns die Hände öfter als je zuvor. Oftmals wird dabei nur vergessen, dass der Haut der entzogene Fettfilm wieder zugeführt werden muss. Atopiker sollten direkt auf rückfettende Waschlotionen mit leicht sauren pH-Wert (5-6) umsteigen und darauf achten, dass sie frei von Duftstoffen sind. Eine bessere Wahl für Neurodermitis-Patienten ist laut der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft die Verwendung von Desinfektionsmittel mit anschließender Handlotion.

Viel Trinken

Nicht nur im Sommer sollte dem Körper viel Flüssigkeit zugeführt werden: Auch im Winter ist für unsere Haut eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme essenziell.

Vitamine

Wer seine Haut von innen stärken möchte, kann zusätzlich Vitamin A, B-Vitamine und Biotin zuführen. Vitamin A findet man beispielsweise in Seefisch, Eiern oder Milchprodukten. B-Vitamine sind ebenfalls in Milchprodukten, aber auch in Hühnerfleisch, Hülsenfrüchten oder Blattgemüse zu finden. Biotin kann über Haferflocken, Nüsse oder auch Champignons aufgenommen werden.

Wenn alle Stricke reißen

Die Haut juckt, ist entzündet und es ist keine Besserung in Sicht? Dann hilft dir nur noch der Gang zum Dermatologen. Verkürze deine Wartezeit und kontaktiere noch heute führende Experten der Neurodermitis mit derma2go.

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Autorin: Maria Karl

Maria ist Content Creator und lockert auf verständliche Art und Weise medizinische Sachverhalte auf. Durch ihren erfrischenden Stil versteht sie es gekonnt zwischen Ärzten und Patienten zu vermitteln.