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Hämangiom behandeln: Fragen Sie unsere Experten - einfach, schnell und ohne Wartezeit
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Hämangiom behandeln: Fragen Sie unsere Experten - einfach, schnell und ohne Wartezeit
Ein Hämangiom ist ein gutartiger Tumor der Haut. Durch genaues Untersuchen können Hämangiome von bösartigen Erkrankungen unterschieden werden.
Hämangiome entstehen durch echte Gefäßneubildungen. Diese können bei Geburt vorhanden sein oder kurz danach entstehen. Auch das Auftreten in höherem Alter oder nach infizierten Verletzungen ist jedoch möglich.
In der Regel wachsen infantile (kindliche) und kongenitale (angeborene) Hämangiome besonders in den ersten neun Lebensmonaten schnell und bilden sich dann bis ungefähr zum neunten Lebensjahr langsam zurück. Bei späterem Auftreten von Hämangiomen ist weder ein schnelles Wachstum noch eine spontane Rückbildung zu erwarten.
Hämangiome sind als gutartige Tumore des Gefäßsystems nicht behandlungsbedürftig. Kindliche Hämangiome werden bei einer Einschränkung der Funktion oder Entwicklung von den Organen durch die Ausdehnung des Blutschwämmchens initial durch die Gabe von Medikamenten und bei ausbleibendem Therapieerfolg mit einer Lasertherapie behandelt. Die operative Exzision, sowie die Laserbehandlung ist auch im Erwachsenenalter bei Therapiewunsch empfohlen.
Hämangiome können zwar bei lokalen Verletzungen vermehrt bluten, die Gefahr des spontanen Platzens besteht jedoch grundsätzlich nicht.
Ludwig-Maximilian-Universität München
Hämangiome können bei Kindern angeboren sein oder auch in den ersten Wochen im Verlauf neu auftreten. Bei Erwachsenen entstehen Hämangiome besonders nach infizierten Verletzungen oder in größerer Zahl altersbedingt. Besonders die kindlichen Hämangiome führen aufgrund des auffälligen Aspekts und des häufigen Befalls von Kopf und Hals der Kinder häufig zu Besorgnis bei den Eltern. Die Erkrankung ist jedoch ungefährlich. Eine Abklärung bei einem Arzt der Dermatologie und der Kinderheilkunde zum Ausschluss anderer Diagnosen ist jedoch zu empfehlen.
Hämangiome werden in der umgangssprachlich auch Blutschwämmchen genannt. Sie beschreiben gutartige Tumoren der Gefäße bei echten Gefäßneubildungen. Diese können in verschiedenen Schichten der Haut auftreten. Die Hämangiome können somit in ihrer Farbe von rötlich bis schwarzbläulich und in ihrer Form von flach bis kugelig variieren. Kindliche Hämangiome wachsen die ersten Lebensmonate schnell, bilden sich jedoch meist spontan zurück. Bei Hämangiomen, die im Erwachsenenalter spontan oder reaktiv nach Verletzungen entstanden sind, besteht die Therapieoption lediglich in der Entfernung der Blutschwämmchen.
Die Ursache der Entstehung von Hämangiomen konnte noch nicht abschließend geklärt werden.
Bei kindlichen Hämangiomen, die angeboren sind oder maximal 6 Wochen nach Geburt entstehen, wird von mehreren parallel ablaufenden Faktoren und Prozessen ausgegangen. Zum einen spielen komplexe regulatorische Prozesse der Gefäßbildung eine Rolle bei der es zu einer Hochregulierung von Wachstumsfaktoren und einer Verminderung von hemmenden Faktoren der Gefäßneubildung kommt. Bereits ein leichter Sauerstoffmangel im Mutterleib kann zusätzlich die Neubildung von Gefäßen des Kindes im Mutterleib anregen. Auch erbliche Faktoren spielen eine Rolle, die teils lediglich mit dem Auftreten von Hämangiomen und teils mit komplexen Krankheitsbilden und Symptomkonstellationen einhergehen.
Die reaktiven Hämangiome, die sogenannten Granuloma pyogencium, entstehen eruptiv in Folge infizierter Verletzungen nach ca. 1-3 Wochen, manchmal aber auch spontan. In ersterem Fall kommt es zu einem überschießenden Wachstum des primären Reparationsgewebes der Verletzung. Dieses Gewebe ist generell sehr gut durchblutet, was die Blutungsneigung erklärt.
Hämangiome entstehen im Rahmen lokaler Gefäßerweiterungen und Gefäßneubildungen. Diese können in unterschiedlichen Schichten der Haut auftreten, was unter anderem die Klinik und die Farbgebung mitbestimmt.
Infantiles Hämangiom
Kindliche Hämangiome zeigen sich meist als blassblaue bis schwarzblaue Gefäßgeschwülste. Sie können sich plan auf Hautebene darstellen oder kugelig imponieren. Auch die Größe der Blutschwämmchen ist sehr unterschiedlich und kann von wenigen Millimetern bis zu mehreren Zentimetern variieren. In den ersten Lebensmonaten zeigt sich bei den Betroffenen zunächst ein deutliches Wachstum, das nach ca. einem Jahr stagniert. Bis zum neunten Lebensjahr kommt es in der Regel im Anschluss zu einer Rückbildung der Hämangiome. Gelegentlich kommt es an den betroffenen Arealen daraufhin zu einer Atrophie oder selten zu einer Narbenbildung.
Normalerweise verursachen Hämangiome keine Symptome, bei entsprechender Lokalisation und Größe können die Blutschwämmchen jedoch Beschwerden, wie Schielen, Saugstörungen und Atemstörungen bei den Kindern verursachen. Dies tritt besonders bei Hämangiomen der Lippe, der Nase und des vorderen Augenabschnittes auf. Im Rahmen weniger, komplexer Krankheitsbilder kann es zusätzlich zu gehäuftem Auftreten von Hämangiomen kommen, sodass in diesem Falle oder bei den oben genannten Einschränkungen eine Vorstellung und Abklärung beim Arzt dringend empfohlen wird.
Granuloma pyogenicum- das reaktive Hämangiom
Das eruptive, reaktive Hämangiom wird auch Granuloma pyogenicum genannt. Es stellt sich meist als weiche, kugelige Wucherung dar, die der Haut breit aufsitzt. Wegen der dünnen bedeckenden Hautschicht kommt es häufiger zu kleinen Einrissen der Haut, zu Rötungen und kleineren Blutungen. Wegen der erhöhten Verletzlichkeit sind die Granuloma pyogenicum häufig blutig-krustig belegt.
Angioma seniles- das altersbedingte Hämangiom
Die altersbedingten Hämangiome sind meist symptomlose, scharf begrenzte und wenige millimetergroße Hauterhabenheiten mit glatter Oberfläche. Die roten bis violetten Hämangiome blassen unter Druck ab. Gelegentlich können sich kleine, ungefährliche Blutgerinnsel in den Hämangiomen bilden, so dass die Hämangiome schwarz und hart tastbar sind. Hier ist eine einmalige Abklärung zum Ausschluss bösartiger Hautveränderungen empfehlenswert.
Wissen2go
Bei ausgeprägten kindlichen Hämangiomen ist eine Vorstellung beim Kinderarzt und Hautfacharzt empfehlenswert, um sowohl den Hautbefund abzuklären als auch die Möglichkeit einer Begleiterkrankung auszuschließen.
Wie bei vielen dermatologischen Krankheitsbildern bestimmt der Aspekt und die Anamnese die Diagnosefindung. Das Fehlen weiterer Symptome wie Juckreiz oder Schmerzen erleichtert die Abgrenzung zu anderen Krankheitsbildern zusätzlich. Die Diagnose erfolgt dementsprechend meistens durch die Inspektion, also das genaue Anschauen des Patienten durch einen erfahrenen Arzt. Auch das genaue Erfragen des Erstauftretens und der Größenveränderung kann hilfreich sein. Zusätzlich kann ein Ultraschall eingesetzt werden mit dessen Hilfe man den Blutfluss im Hämangiom darstellen und somit die Ausdehnung und Durchblutung abschätzen kann.
Aufgrund der Gutartigkeit des Hämangioms ist nach Stellung der Diagnose generell keine Therapie nötig. Sollte jedoch seitens des Patienten wegen ästhetischer Gründe ein Wunsch nach Behandlung bestehen, ist eine Entfernung in der Chirurgie oder im Rahmen einer Lasertherapie möglich.
Die kindlichen oder angeborenen Blutschwämmchen zeigen nach einer Phase schnellen Wachstums in den ersten Lebensmonaten ein deutlich rückläufiges Wachstum. Dabei kann es zur vollständigen spontanen Rückbildung des Hämangioms kommen. Komplikationen wie eine Einschränkung der Funktion oder der Entwicklung eines Organs, beispielsweise Trinkstörungen bei Angiomen der Lippe, Atemstörungen bei Angiomen der Nase oder Sehbehinderung bzw. Schielen bei Angiomen des vorderen Augenabschnittes, sind je nach Lokalisation und Größe des Hämangioms jedoch möglich. In diesen Fällen ist eine Therapie dringend angezeigt, um eine Verzögerung der Entwicklung und langfristige Folgen zu vermeiden. Hier besteht zunächst die Option einer medikamentösen Therapie. Bei Persistenz des Blutschwämmchens oder fortlaufenden Wachstums kann zudem eine Operation oder Lasertherapie erfolgen.
Bei multiplen Hämangiomen sollte in jeder Altersgruppe weitere Diagnostik erfolgen, um eventuelle Begleiterkrankungen oder –syptome abzuklären.
Wegen des vermuteten starken Einflusses genetischer Faktoren und entwicklungsbedingter Faktoren im Uterus bei der Entstehung, bestehen bei kindlichen und angeborenen Hämangiomen leider keine präventiven Optionen. Auch die Faktoren bei der Entstehung spontan auftretender Blutschwämmchen im Erwachsenenalter sind nicht abschließend geklärt, wobei jedoch vermutlich die familiäre Veranlagung eine wichtige Rolle spielt. Da eruptive Hämangiome reaktiv nach infizierten Verletzungen entstehen, bieten eine gute Wundversorgung eine gewisse Möglichkeit ihrer Entstehung vorzubeugen.
Der am Universitätsspital Zürich praktizierende Dermatologe Dr. Greis erklärt, was seinen Patienten wirklich geholfen hat.
„Kindliche Hämangiome bilden sich meist bis zum neunten Lebensjahr spontan zurück. Bei Einschränkungen der Funktion oder Entwicklung durch Lage oder Größe des Hämangioms kann jedoch eine medikamentöse oder interventionelle Therapie nötig werden.“
-Dr. med. Christian Greis